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Reseña
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"Plachutta, besuchen Sie das Plachutta Wollzeile", hieß es als Tipp für uns Touristen-Paar, als wir im Schloss Schönbrunn nach einem Restaurant fragten, das halt zu Wien gehört. So entwickelte sich ein spontaner Besuch in einem Restaurant, von dem wir im Vorfeld nichts wussten, und wir hatten demzufolge auch nicht reserviert, wohl aber einen glühend heißen Tag hinter uns. Trotzdem bekamen wir noch einen Platz im ansonsten vollbesetzten Haus, und Daniel Oprea, der Kellner, kümmerte sich ab sofort um uns, und zwar professionell und charmant. Ja, es stimmt, auch meiner Frau und mir fiel auf, dass der gesamte Kellner-Stab zuweilen einen hektischen Eindruck hinterließ und damit scheinbar in operative Hektik zu verfallen schien. Davon ist in den bisherigen Bewertungen häufig die Rede gewesen, aber hier scheint ein zweiter kritischer Blick zwingend geboten: Es stimmt, die Kellner sind sehr rasch unterwegs, aber da sind Profis am Werk, die auf jedem Hinweg nicht nur schnell sind, sondern auch Unmengen von schweren Tabletts, Tellern und Speisen anliefern. Und auf dem Weg zurück nimmt jeder Ober uneigennützig soviel mit, wie er eben tragen kann, egal, ob es sich um sein Ressort handelt oder nicht. Und das Besondere in unserem Fall: Wie selbstverständlich hielt immer wieder eine Bedienungskraft bei uns an, es entstand ein netter Smalltalk, und gleichzeitig wurde uns nachgeschenkt bzw. der Teller nachgefüllt. Ein Aha-Effekt für uns, den alle Kritiker mal überdenken sollten: Die Kellner sind sehr schnell unterwegs bei jeder Art von Transport, nehmen sich aber die so eingesparte Zeit für den Gast! Das haben meine Frau und ich in dieser Perfektion nicht einmal in den großen Restaurants an der Côte d'Azur erlebt. Diese Erkenntnis war für uns einer der Anlässe für diese Rezension. Gegessen haben wir natürlich auch, und zwar sehr vorzüglich, auf Ober-Empfehlung den klassichen und äußerst leckeren Tafelspitz (inkl. der unterhaltsamen "Bedienungsanleitung"). Und, sollten Sie davon kein Fan sein, nehmen Sie den Zwiebelrostbraten, den meine Frau als Expertin nur empfehlen kann. Nachtisch oder nicht? Doch, wir "Piefkes" wollten nun mal österreichische Spezialitäten kennenlernen, also gab es -wieder ein Tipp von Kellner Daniel Oprea- ein Topfenobersnockerl, und weil meine Frau davon so begeistert war, bin selbst ich kurzzeitig schwach geworden, obwohl ich diesbezüglich vorsichtig sein muss. Wir waren in der ersten Augustwoche dieses Jahres hier, das war ausgerechnet die Woche mir der ungewöhnlichen Hitzeglocke über der Stadt, die wir kaum haben richtig kennenlernen können. Zwei Dinge aber stehen für meine Frau und mich fest: Erstens: Wir kommen noch einmal nach Wien. Zweitens: Mindestens ein Weg wird uns wieder ins Plachutta Wollzeile führen.